
In München tun wir es (bislang im Geheimen). Und in Patagonien haben wir es auch getan. Wir sind Wanderratten.
Für unseren ersten vollen Tag im Nationalpark Los Glaciares (El Chaltén) hatten wir uns eine Kombination aus verschiedenen Touren im Park zusammengebastelt. (Ein nicht unerheblicher Grund dafür war, die aberwitzige Parkgebühr von 45.000 ARS (40€) zu umgehen … Dazu aber an anderer Stelle mehr.) Der Wetterbericht versprach Großartiges. Und hielt Wort: es gibt Tage, an denen spielen die Route, die Landschaft und das Wetter fast unwirklich schön zusammen.
Nach einer frühen unbeabsichtigten Fehlleitung durch den Navigator Dominik (Bonusstrecke 2km!) flowten wir auf der ersten Etappe den Sendero Laguna Torre entlang, den majestätischen Cerro Torre immer im Blick, folgten anschließend dem staubigen Pfad durch uralte, verknotete Lenga- und Coihue-Buchenwälder zu den beiden türkisblauen Lagunen ‚Hija‘ und ‚Madre‘, um für den famosen Abschluß 400hm auf einer steinigen Geröllpiste zur Laguna de Los Tres mit Blick auf den legendären Fitz Roy aufzusteigen. Zeitweise hatte dieser Abschnitt den Charakter einer mehrspurigen Gipfelautobahn – zu vergleichen mit dem Herzogstand an einem schönen Sommerwochenende – mit vollkommen entkräfteten, samt Stöcken durchs Gelände stolpernden Gestalten, leise fluchend, rutschend, Gelenke stauchend. Hat dem Spaß aber keinen Abbruch getan.
Final Score:
25km / 850hm / 12h und müde Beine.
Oh ihr geheimen Wanderer… es sieht toll aus und sieht aus als würde es ganz wunderbar den Kopf frei machen. Gerne würdevoll mal schnell eine Runde mitlaufen zwischendurch. Dem Wahnsinn hier in D entfliehen.