
Es war vor ungefähr 18.000 Jahren während der letzten Eiszeit als sich Mutter Erde dazu entschloss, ein Eisfeld im südlichen Patagonien mit insgesamt 48 Gletschern auszubilden (heute das Drittgrößte der Erde nach der Antarktis und Grönland), und mit dem Porito-Moreno-Gletscher (früher Bismarck-Gletscher, zu Ehren und so…) als Teil dieses Felds den größten Touristenblockbuster Argentiniens.
Ein derartiges Spektakel lassen wir uns doch nicht entgehen, also nix wie hin. Lächerliche 40€ für den Bustransfer von El Calafate zum Parkeingang und 40€ Eintrittsgeld später stehen wir der Eiszunge gegenüber. Und staunen.
Mit stolzen 4,8km Breite an der Kalbungsfront erhebt sich diese beeindruckende 78m über dem Lago Argentino.
Die recht hohe Fliessgeschwindigkeit des Gletschers (2m pro Tag im Innern, 35cm an der Front) führt zu häufigem „Kalben“ in den See, weshalb lange angenommen wurde der Gletscher würde wachsen. Tatsächlich geht man derzeit von einem Massengleichgewicht aus. Immerhin.
Besonders faszinierend: die sogennante Ruptura, die in Zyklen von ca. 2-4 Jahren auftritt. Dabei stösst die Gletscherzunge auf die gegenüberliegende Magellan-Halbinsel und bildet eine Art Damm, wodurch das Wasser des im Süden angrenzenden Brazo Rico wird kontinuierlich bis zu einem Maximum von bis zu 20m üNN aufgestaut wird. Aufgrund des Wasserdrucks formt das Eis eine nach oben hin mit der Zeit immer schmaler werdende Brücke, die vom Wasser ausgehöhlt wird und irgendwann einstürzt.
Das hatte er sich dann aber doch für‘s nächste Mal aufgespart, der Gletscher. Aber auch ohne lauten Knall, very impressive!