Argentina

Deine Schönheit, deine Winde und deine Preise haben uns in die Knie gezwungen.

Argentinien ist ein riesiges Land, in fact das 8größte des Planeten, 7,8mal so groß wie Deutschland (bei der Hälfte der Einwohner), mit einer Nord-Südausdehnung von 3.700km und vollgepackt mit Nationalparks, natural wonders und secret hideaways für Freizeitalkoholiker. 

Noch daheim im kuscheligen München hatten wir uns einen tollen und gleichzeitig vollkommen naiven Reiseplan zurechtgedacht: Von unserem Einflughafen und ersten Berührungspunkt Buenos Aires würden wir – nach einer kurzen Runde durch Uruguay – in den südpatagonischen Sommer aufbrechen um uns von dort – und jetzt kommt der naive Teil – peux à peux die Anden entlang bis nach Bolivien zu hangeln. Dazu aber gleich mehr.

A mí se me hace cuento que empezó Buenos Aires: La juzgo tan eterna como el agua y como el aire.

In Patagonia, the isolation makes it easy to exaggerate the person you are: the drinker drinks, the devout prays, the lonely grows lonelier, sometimes fatally.

Das von uns stets bevorzugte Reisevehikel – der Bus – ist in Argentinien zwar immer noch (erschreckend wenig) günstiger als die fliegende Alternative, dann aber doch derart kostspielig, dass große Distanzen damit schwer zu meistern waren, ohne ein irreparables Riesenloch in die Reisekasse zu fressen. Da bringen auch die 10% descuento bei Barzahlung keine allzu große Linderung. Will man das Land in seiner Tiefe und Vielschichtigkeit erkunden, in dunkle Höhlen und staubige Einöden zwischen größeren Orten oder abseits der Straßen vorstossen, kommt man an einem Mietauto ohnehin nicht vorbei. Mei…

Zudem hatte es sich die neue Regierung unter Presidente Milei offenbar zum Ziel gemacht, mit größtmöglicher Kreativität wirklich das letzte Pesoscheinchen aus den Touristen herauszupressen. Was wirklich absurde Formen entwickelt hat.
So wurde beispielsweise der Eintritt in die beliebtesten Nationalparks im Oktober 2024 flugs auf aberwitzige 45.000ARS (40€) angehoben, für EINEN Tag! Gut, beim 2. Tag gibt‘s schon Rabatt, mehrtätige Expeditionen werden aber doch recht schnell teuer.
Für ausstaffierte, deutsche oder amerikanische Pensionistenpioniere sicher kein Problem, für unser Budget eine Belastung.
Weiteres Highlight: für die Benutzung eines Busterminals (irgendwie unumgänglich um einen Bus zu besteigen) wird eine zusätzliche Gebühr von 3.000ARS kassiert. (konnten wir oft durch aktives Ignorieren umgehen)

Alles nicht weiter gravierend, hat aber über die Zeit einen unangenehmen Beigeschmack hinterlassen. Und dann waren da noch die lodernden Waldbrände in verschiedenen Nationalparks zwischen Calafate-Bariloche und die anstehenden Bundestagswahlen. Aber das ist eine andere Geschichte.

So haben wir dann kurzerhand die ursprünglich anvisierte Route geändert und beschlossen, nach den argentinischen Patagonien-Highlights den Mittelteil Argentiniens in die Schublade zu legen und zunächst weiter in den Süden nach Chile in den PN Torres del Paine zu rollen, um von dort auf günstigerem – weil chilenischem – Wege nach Norden zu hüpfen.

Argentina, nos volveremos a ver!

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