Cañon de Colca

Von Arequipa tief in den Colca Canyon sind es ungefähr 6 Stunden Fahrt. Unterwegs wellt sich die Ebene zunehmend zu Gebirgsform und zerbricht plötzlich in die zweittiefste Schlucht der Erde.

Unser genial ausgetüftelter Plan sieht 2 Tage Wandern mit einer Nacht in Llahuar und einen entspannten letzten Abend in Cabanaconde (unsere Base) vor – und stellt sich schnell als völlig unrealistisch heraus, da am 2. Tag insgesamt 1.700 Höhenmeter Aufstieg zu bewältigen wären. Nicht mit uns. Wir schneiden spontan den 2. Tag in zwei Teile und wählen als 2. Übernachtung in der Schlucht die Oase Sangalle.

Vamos! Der erste Tag erwartet uns mit einem steinigen Abstieg von 1.200 Höhenmeter, und verweigert jeglichen Schatten. Literweise Sunscreen retten uns. Der Cañon ist derartig tief und breit, dass sich kein Gefühl für Distanzen und Dimensionen einstellt, riesige Brücken schrumpfen zu kleinen Stegen, Meter werden zu Kilometer. Wir kämpfen uns hinab in die Schlucht und beenden die erste Etappe in Llahuar, einer paradiesischen Oase am Fuße der Schlucht – mit Blumen, Obstbäumen und warmen Quellen.

Der Canyon ist zwar ein beliebtes Ziel von Tagestouristen, die Tiefen des Tals erkunden aber nur wenige Wanderer, hauptsächlich Holländer (random) und Franzosen (obligatorisch). In den meisten Fällen alle self-guided, es sind aber auch Wandergruppen mit Guides unterwegs. Am zweiten Tag wandern wir sogar ganz alleine, 700 Meter bergauf und 600 Meter bergab, und treffen erst wieder in der zweiten Oase Sangalle auf Mitmenschen. Erneut ein Paradies mit Pool und viel Ruhe.

Der dritte Tag ist eine Herausforderung. 1.000 Höhenmeter straight bergauf. (hier auch die Vorab-Story dazu) Da der ZickZackPfad am ungünstigsten Hang liegt und wir einen langsamen, qualvollen Tod durch Verbrutzeln befürchten, stellen wir den Wecker auf unmenschliche 05:00 Uhr und wandern zu Sonnenaufgang los. Es macht uns erstaunlich wenig aus, deprimierend. Von den geschätzen 3,5 Stunden brauchen wir 2,5, kommen super entspannt in Cabanaconde an, haben noch Zeit für unsere Kaffee-Sucht und nehmen den 2. Bus (der 1. will nicht wegen Autorennen, der 2. fährt dagegen als wäre er Teil des Rennens) zurück nach Arequipa.

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